Freude über ein Plastik-Sandwich: Greta Thunberg und ein israelischer Soldat; das Foto sorgt im Internet für Spott.
Gaza – Die tagelange Fahrt auf einem Segelschiff hat für Greta Thunberg und ihre Mitreisenden ein abruptes Ende genommen. Kurz vor ihrem Ziel, dem Gazastreifen, wurde das Schiff mit zwölf Aktivisten und mit Hilfsgütern beladen von der israelischen Armee gestoppt.
Das Schiff wurde von der Marine zur israelischen Küste geschleppt, und lief am Montagabend nach Medienberichten in der israelischen Hafenstadt Aschdod ein. Die Passagiere sollten in ihre Heimatländer zurückkehren. Israels Außenministerium betonte, alle Passagiere des – abschätzig als „Selfie-Jacht“ bezeichneten – Schiffs seien sicher und unversehrt. Sie seien mit Wasser und Sandwiches versorgt worden. „Die Show ist vorbei.“ Und „die winzige Menge an Hilfsgütern auf der Jacht, die nicht von den ‚Promis‘ aufgebraucht wurde, wird nun über echte Hilfskanäle in den Gazastreifen gebracht“, hieß es weiter.
Die für die Fahrt der „Madleen“ verantwortliche Organisation Freedom Flotilla Coalition erzählt ihre eigene Geschichte. Demnach habe die israelische Armee das Segelschiff gegen 3.02 Uhr MESZ gestoppt und seine Besatzung „entführt“. Der Kontakt zu seiner Besatzung sei abgebrochen. Das Bündnis bezeichnete Israels Aufhalten des Segelschiffs mit Babynahrung als „eklatanten Verstoß gegen das Völkerrecht“. Die Aktivisten argumentieren, Israel müsse ungehinderten humanitären Zugang zu dem Küstenstreifen gewährleisten. Das israelische Außenministerium erklärte, die Zone vor dem Gazastreifen sei für nicht autorisierte Schiffe gesperrt. Daher sei die „Madleen“ gestoppt worden.
Thunberg war mit elf weiteren Aktivisten, darunter auch die Deutsche Yasemin Acar, am 1. Juni von Sizilien aus in See gestochen. Mit der Aktion wollten sie auch internationale Aufmerksamkeit auf die humanitäre Notlage richten. Die Klimaaktivistin Thunberg wollte bereits Anfang Mai mit einem Schiff der Freedom Flotilla in den Gazastreifen reisen. Das Schiff war jedoch auf dem Weg beschädigt worden. Auch jetzt wollen sie nicht aufgeben. „Wir werden erneut in See stechen“, erklärt die Aktivistengruppe. „Wir werden nicht aufhören, bis Palästina frei ist.“ Verteidigungsminister Israel Katz erklärte, er habe die Armee angewiesen, der Gruppe Videos der Gräueltaten der Hamas am 7. Oktober 2023 zu zeigen. „Es ist angebracht, dass die Antisemitin Greta und ihre Freunde, die Hamas-Anhänger, genau sehen, wer die Hamas-Terrororganisation ist, die sie unterstützen und für die sie agieren.“