Preis für Söder: Vertriebene sind heute Landsleute

von Redaktion

Förderer der Sudetendeutschen: Ministerpräsident Söder (M) erhielt den Karls-Preis von Steffen Hörtler (l), Landesobmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft, und Sprecher Posselt. © dpa

Regensburg – Die Sudetendeutsche Landsmannschaft hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) mit dem Europäischen Karls-Preis geehrt. Der Politiker sei einer ihrer stärksten Unterstützer, sagte Laudator Bernd Posselt, Sprecher der Sudetendeutschen, in Regensburg. Söder wiederum würdigte die Gruppe als „die größte Friedensbewegung, die es je in Deutschland gegeben hat“. Besonders freue er sich über die heute engen und guten Verbindungen mit Tschechien, sagte er.

Die Preisverleihung fand am Sonntag bei der Hauptkundgebung des 75. Sudetendeutschen Tages statt. Diese dreitägige Veranstaltung geht traditionell zu Pfingsten über die Bühne. Das Motto lautete in diesem Jahr „Aus Krieg und Vertreibung lernen. Für Frieden und Freiheit kämpfen“. Die Verbindungen zwischen Deutschland und Tschechien zu stärken, ist eines der zentralen Anliegen der Sudetendeutschen Landsmannschaft.

„Sudetendeutsche sind Landsleute, und daraus ergibt sich eine besondere Verpflichtung“, sagte Söder. Er hob hervor, dass „die Vertriebenen, die Sudetendeutschen, von Anfang an nicht auf Revanche gesetzt“ hätten, sondern auf Versöhnung und Brückenbauen. Das sei weltgeschichtlich etwas Einmaliges. Bei der Ankunft in Deutschland seien die Sudetendeutschen nicht überall mit offenen Armen empfangen worden, sagte er mit Blick auf die Integration der Heimatvertriebenen. Der Freistaat danke „für die Lebensleistung einer ganzen Generation, die mit nichts kam und so viel für unser Land gegeben hat“. Ziel der politischen Bemühungen auf beiden Seiten der Grenze sei gewesen, „dass am Ende aus vielleicht Feinden Freunde werden“. Dass man heute so gut beieinandersitzen könne, habe er sich nicht träumen lassen.

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