Kiew/Moskau – Nach tagelangem Streit um die Rückgabe der Überreste im Krieg getöteter ukrainischer Soldaten hat Kiew nun aus Russland die ersten Leichen zurückerhalten. 1212 Leichname seien zurückgegeben worden, teilte der Stab für Kriegsgefangenenbelange in Kiew mit. Russland erhielt im Gegenzug 27 getötete Soldaten zurück, wie Moskaus Verhandlungsführer Wladimir Medinski mitteilte. „Jetzt können sie auf christliche Weise der Erde übergeben werden“, erklärte er. Medinski hatte seit Tagen kritisiert, dass die Ukraine die Überreste von tausenden Soldaten nicht abnehme.
Der russische Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin wirbt unterdessen für ein besseres Verhältnis zwischen Russland und Deutschland. „Wir wissen, dass es in der BRD viele Menschen gibt, die aufrichtig die Beziehungen mit Russland entwickeln wollen“, schrieb er auf der Webseite des Parlaments. „Wir haben keinen einzigen Schritt gegen die Interessen Deutschlands gemacht. Ich unterstreiche – keinen einzigen.“ Wolodins Feststellung unterschlägt einige Russland zugeschriebene Aktionen vom Hackerangriff auf den Bundestag 2015 über die Ermordung eines Georgiers durch einen russischen Geheimdienstler 2019 in Berlin bis zu jüngsten Spionageakten gegen die Bundeswehr.