Kampfkandidatur in Frankens CSU

von Redaktion

Zeulner will Bezirksvorsitz – Spürbare Unzufriedenheit intern

München – Es rumort leise in der CSU. In Oberfranken steht eine überraschende Kampfkandidatur um den Bezirksvorsitz an. Bisher war der Plan, von der Parteispitze wohl gutgeheißen, den eher bodenständigen bayerischen Heimat-Staatssekretär Martin Schöffel (48) auf den Posten zu setzen. Die junge Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner (38) will das durchkreuzen und tritt am 28. Juni an, bestätigen Eingeweihte.

Im Hintergrund gibt es Unzufriedenheit im Bezirksverband, recht wenig prominente Posten abbekommen zu haben in München und Berlin. Zur Erinnerung: Der scheidende Bezirksvorsitzende Hans-Peter Friedrich war seinerzeit mal Bundesinnenminister. Auch über den Zustand der Gesamt-CSU und ihre mauen Wahlergebnisse wird geklagt, unter anderem im Bezirksvorstand der Jungen Union.

Zeulner will da wohl mehr Schwung versprechen. Die gelernte Krankenpflegerin gilt als Talent, holte ihren Wahlkreis seit 2013 stets mit einem der bayernweit besten Ergebnisse – ging bei Postenvergaben aber stets leer aus. Im Mai hätte sie in Berlin Pflegebeauftragte werden können, lehnte aber nach übereinstimmenden Schilderungen ab. Ob ihr das Beauftragten-Wesen insgesamt suspekt ist oder der Job nicht hochwertig genug war, wird unterschiedlich erzählt. Nicht jeder fand ihren Verzicht klug.

Der scheidende Bezirkschef Friedrich (68) hält sich raus. Weitere Bewerber sind aktuell nicht gemeldet. Ein leichter Vorsprung wird eher bei Schöffel vermutet. Bezirksvorsitzende (wie in Oberbayern Ilse Aigner oder Mittelfranken Joachim Herrmann) haben in der CSU einigen Einfluss.CD

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