Frankfurt/München – Die Generalsanierung der Riedbahn Frankfurt–Mannheim kostete insgesamt 1,506 Milliarden Euro, mehr als doppelt so viel wie ursprünglich veranschlagt. Das geht aus einem Bericht des Bundesverkehrsministeriums an den Verkehrsausschuss des Bundestags hervor, der unserer Zeitung vorliegt.
Die Riedbahn-Sanierung, die von Juli bis Dezember 2024 stattfand, ist die erste der rund 40 geplanten Sanierungen sogenannter Korridorstrecken. Die erste Schätzung hatte die Kosten noch auf 610 Millionen Euro taxiert, danach schnellten die Zahlen rasch nach oben. Ein Grund war mangelnder Wettbewerb der Bahnbau-Branche, die auf dieses Großprojekt nicht vorbereitet war. „Die Angebotsbeteiligung der Bauwirtschaft ist laut Aussage der DB InfraGo AG gering ausgefallen“, hält der Bericht fest. Laut Aussage der DB von Anfang März liegen die Gesamtkosten momentan bei 1,506 Milliarden Euro, doch könnten die finalen Projektkosten erst 2026 benannt werden.
Nach kleineren Verzögerungen könne die Streckensanierung nun „als technisch gelungen bewertet werden“. Eine Ausnahme gibt es jedoch. Die Erst-Inbetriebnahme des Zugkontrollsystems ETCS sei „nicht nach Plan“ verlaufen. Vollständig könne ETCS, das raschere Zugabfolgen ermöglicht, erst Ende Juni in Betrieb gehen – ein halbes Jahr später als geplant.
Trotz der Probleme: Der neue Ansatz, eine Strecke ganz zu sperren und zu sanieren, habe „grundsätzlich funktioniert“, hält der Bericht fest. Es sei aber zweifelhaft, ob künftig bis zu fünf Generalsanierungen und Strecken von über 100 Kilometer gleichzeitig „bewerkstelligt werden können“. DW