Berlin – Innerhalb der CDU gibt es einen Dissens bezüglich des US-Angriffs auf die Atomanlagen des Iran. Kanzler Friedrich Merz stellte sich gestern demonstrativ hinter das Vorgehen und sagte, er sehe „keinen Grund, das zu kritisieren, was Amerika am letzten Wochenende getan hat“. Außenminister Johann Wadephul hatte die Angriffe zuvor als bedauerlich bezeichnet. Konkret sagte er: „Bedauerlicherweise hat es jetzt diese militärische Aktion gegeben, die wohl notwendig war aus Sicht der USA.“
Auch die CDU-Führung machte deutlich, dass sie Wadephuls Bedauern nicht teilt. Generalsekretär Carsten Linnemann sagte nach den Sitzungen von Vorstand und Präsidium in Berlin, dass man das Vorgehen der USA unterstütze. „Das widerspricht sich nicht: Auf der einen Seite sich für eine diplomatische Lösung einzusetzen und auf der anderen Seite diese Militärschläge der USA und Israels zu unterstützen – und nichts anderes macht diese Bundesregierung“, sagte er.
Merz räumte ein, dass das US-Vorgehen „nicht ohne Risiko“ sei. „Aber es so zu belassen, wie es war, war auch keine Option“, sagte er.