Wende zum Guten bei der Bahn-Sanierung

von Redaktion

Neuer Plan für Hauptstrecken

Es geschehen noch Zeichen und Wunder bei der Bahn. Heute wird in München-Ost nach jahrelangen Verzögerungen das neue elektronische Stellwerk offiziell eingeweiht. Und in Berlin hat sich die Konzernspitze der Deutschen Bahn besonnen: Die geplanten 40 Sanierungen von Hauptstrecken werden nicht etwa abgesagt, wie es nervös gewordene DB-Manager aus Sorge um noch schlechtere Pünktlichkeitswerte vorschlugen. Der Zeitplan wird aber gestreckt, was sehr sinnvoll ist.

In der Tat hätte die Sanierungen von bis zu neun Hauptstrecken gleichzeitig alle überfordert: die Reisenden, die kaum mehr vorangekommen wären; die Bauindustrie, die so viele Aufträge kaum stemmen könnte; nicht zuletzt die DB selbst, deren Fahrpläne Makulatur geworden wären.

Zum Glück gibt es für die Bahn jetzt sehr viel Geld, 107 Milliarden Euro bis 2029! Das ist doppelt so viel, wie der Bund im gleichen Zeitraum für die Straßen ausgeben will. Es ist eine erfreuliche Kurskorrektur gegenüber dem früheren „Auto first, Bahn second“, noch dazu von einem CDU-geführten Ministerium!

Nun muss das Geld sinnvoll ausgegeben werden – nicht für Schnickschnack wie selbstfahrende Minibusse (wo die DB gerade Geld verbrennt), sondern für Sanierung und Neubau. Neben den Hauptstrecken muss sich der Fokus auch auf viel befahrene, auch in unserer Region leider oft eingleisige Regionalstrecken richten. Die DB sollte sich freilich nicht täuschen: Reformiert werden muss auch im Berliner Bahntower: zu viele Vorstände, zu wenig Verantwortung.

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