Baerbocks letzte Rede: Dank an alle, Warnung vor der AfD

von Redaktion

Berlin/München – Am Ende lässt der Bundestag Milde walten mit der prominenten Rednerin, auch wenn sie nicht recht zum Ende kommt. Annalena Baerbock möchte allen danken, der eigenen Grünen-Fraktion, dann der Union, der SPD, der Linken, den Mitarbeitern, den Saaldienern, den Kellnern im Abgeordnetenrestaurant und schließlich all „denen, die hier nachts die Flure putzen“. Dann wird die Redezeit halt mal überzogen, ausnahmsweise für versöhnliche Töne. Mit ihrer letzten Rede hat sich Baerbock, Ex-Außenministerin, Reizfigur der alten Ampel-Regierung, am Freitag aus dem Bundestag verabschiedet.

Mit Ende Juni legt sie ihr Mandat nieder, erhält Übergangsgeld, tritt im September die Aufgabe als Präsidentin der UN-Generalversammlung in New York an. Ihre letzte Rede im Parlament (knapp zwölf Jahre nach der ersten Rede 2013) ist nicht nur harmonisch-harmlos. Die Grünen-Politikerin nutzt den Auftritt zur Abrechnung mit der AfD. „Eine echte Gefahr für unsere Demokratie“ sei die Partei, keine Alternative. Sie fordert die AfD zum gründlichen Grundgesetz-Studium auf und die anderen Parteien dazu, zusammenzustehen zum Schutz von Freiheit und Demokratie.

Formal geht es in Baerbocks letzter Rede vor eher dünner Kulisse ausgerechnet um einen AfD-Antrag – um das Ende der Steuer-Finanzierung von Nichtregierungsorganisationen. Es ist ein heißes, aktuelles Thema und für die 44-jährige Ex-Ministerin auch ein Herzensanliegen. Sie kämpft dafür, NGOs weiter aus öffentlichen Mitteln zu unterstützen. Baerbock wird schließlich höflich verabschiedet, Beifall von Union und Linken, Grüne und SPD erheben sich sogar, die AfD schweigt.CD

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