Islamwoche an Kieler Uni löst Empörung aus

von Redaktion

Kiel – Bilder wie diese vermutet man eher in einer Moschee als in einem Hörsaal: Frauen und Männer nutzen separate Eingänge, nehmen getrennt voneinander Platz und hören einem Salafistenredner zu, der für extremistischen Ideologie bekannt ist – solche Szenen haben sich vor einigen Wochen an der Uni in Kiel abgespielt.

Die sogenannte Islamwoche hat bundesweit Empörung ausgelöst. „Wir verurteilen jegliche Formen von Diskriminierung oder Gewalt“, erklärte nun Claudia Ricarda Meyer, Kanzlerin der Christian-Albrechts-Universität (CAU). „Diese haben an unserer Universität keinen Platz.“ Die Islamwoche fand vom 5. bis 9. Mai statt – organisiert von der Islamischen Hochschulgruppe (IHG), ein Zusammenschluss muslimischer Studenten. Das Format gibt es bereits seit einigen Jahren. Bei den Vorträgen rund um den Islam war auch Sertac Odabas aufgetreten, Vorsitzender von „IMAN“ – einer Organisation, die der Verfassungsschutz dem Salafismus zuordnet. Teilnehmer berichteten von antisemitischen Aufklebern auf den Laptops einiger Besucher.

„Geschlechtertrennung, antisemitische Botschaften und das Verbreiten extremistischer Ideologien haben an unseren Hochschulen keinen Platz“, sagte Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Donnerstag. Rektorin Meyer machte klar, dass die Ausgestaltung des Programms ausschließlich bei der Islamischen Hochschulgruppe gelegen habe. Weder die Einladung der Redner noch Inhalte seien mit der Uni abgesprochen worden. Man nehme die Vorwürfe sehr ernst und arbeite sie kritisch auf. KAB/KNA

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