Zum Rapport: Botschafter Alexander Graf Lambsdorff. © Ballin/dpa
Moskau/Berlin – Im Streit um den Umgang mit Korrespondenten russischer Staatsmedien in Deutschland ist der deutsche Botschafter in Moskau einbestellt worden. Das russische Außenministerium lud Alexander Graf Lambsdorff vor, „um ihn über Vergeltungsmaßnahmen als Reaktion auf die Verfolgung russischer Journalisten zu informieren“, wie ein Sprecher des Ministeriums der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass sagte.
Russischen Medienberichten zufolge geht es um den Mitarbeiter einer russischen staatlichen Medienholding, der Deutschland verlassen soll. Das Berliner Landesamt für Einwanderung teilte zu dem Fall mit, dem Mann sei die Verlängerung seiner abgelaufenen Aufenthaltserlaubnis verwehrt worden. Zudem seien die Pässe der Ehefrau und der Tochter in Verwahrung genommen worden, wie ein Sprecher auf Anfrage mitteilte.
Laut „Spiegel“ fordert die Behörde, dass der Russe und seine Familie die Bundesrepublik spätestens bis zum 19. August verlässt. Hintergrund sei, dass der Europäische Rat die Mediengruppe bereits im Februar 2023 auf die EU-Sanktionsliste gesetzt habe.