Wagenknecht reißt Brandmauer zu AfD ein

von Redaktion

Berlin – Sahra Wagenknecht zeigt sich offen für Gespräche mit der AfD auch auf Bundesebene. Aktuell gebe es dies nicht, sagte die Vorsitzende des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW). „Aber wenn Sie mich fragen, ob ich auch mit Herrn Chrupalla reden würde, wenn es einen konkreten Anlass dafür gäbe, wie es in Thüringen bei dem Gespräch der Fraktionsvorsitzenden der Fall war: ja selbstverständlich.“ Zuvor hatte dies auch AfD-Chef Tino Chrupalla befürwortet. Es gebe längst Gespräche mit dem BSW: „Über das, was Deutschland bewegt, und wie man Mehrheiten verändern kann.“

In Thüringen hatte der Vorsitzende der BSW-Landtagsfraktion, Frank Augsten, am Mittwoch mit dem dortigen AfD-Fraktionschef Björn Höcke ein zweistündiges Gespräch geführt. Anlass war eine Blockade bei der Besetzung wichtiger Justiz-Gremien in dem Bundesland. Besprochen wurde aber nach Darstellung beider Seiten auch die Landespolitik allgemein. Der AfD-Landesverband ist vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft. Höcke ist in der AfD einer der Wortführer der äußersten Rechten. Das BSW regiert in Thüringen in einer Koalition mit CDU und SPD.

Wagenknecht wirbt seit Längerem für einen offenen Umgang und auch Regierungsbeteiligungen mit der AfD. Gespräche sollten „normal sein in einer Demokratie“, sagte sie. Die AfD werde von mehr als jedem Fünften gewählt. „Ausgrenzung und Redeverbote sind undemokratisch und eine Ohrfeige für diese Wähler, die sie nur noch mehr an die AfD binden.“

Das BSW im EU-Parlament hatte zuletzt angekündigt, mit der extremen Rechten für ein Misstrauensvotum gegen Ursula von der Leyen zu stimmen.

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