Berlin – Angesichts der Vorwürfe gegen Unionsfraktionschef Jens Spahn wegen Maskenkäufen in seiner Zeit als Gesundheitsminister dringen Grüne und Linkspartei, aber auch der Koalitionspartner SPD auf Aufklärung. Dabei geht es auch um vom Gesundheitsministerium unter der aktuellen Ressortchefin Nina Warken (CDU) im Bericht der Sonderermittlerin Margaretha Sudhof vorgenommene Schwärzungen. Mit dem Bericht befasst sich morgen der Haushaltsausschuss und am Donnerstag der Gesundheitsausschuss des Bundestages.
Das Gesundheitsministerium hatte den Sudhof-Bericht zunächst zurückgehalten und dann mit umfangreichen Schwärzungen an den Bundestag weitergeleitet. Inzwischen sind auch die geschwärzten Passagen bekannt.
In dem Sudhof-Bericht gibt es demnach deutliche Hinweise, dass sich Spahn persönlich massiv in Maskenkäufe eingeschaltet hat. Vorgeworfen wird ihm unter anderem, bei den Milliardenaufträgen überteuerte Einkäufe befördert, ihm nahestehende Personen bevorzugt und Bedarfsprüfungen außer acht gelassen zu haben. All dies weist Spahn hingegen zurück. Zu den Schwärzungen sagte er der „Bild am Sonntag“, es wäre ihm lieber gewesen, wenn der Bericht direkt und vollständig offengelegt worden wäre. „Ich habe da nichts zu verbergen“, sagte der CDU-Politiker. Einen Rücktritt schloss Spahn aus.