E-Autos, Satelliten, Gehirn-Chips: Elon Musk hatte stets den richtigen Riecher für Geschäftsideen. Doch seit der Tech-Milliardär seine radikale Ideologie über wirtschaftliche Vernunft stellt, scheint ihm jenes Gespür abhanden gekommen zu sein. Es war klar, dass den menschengemachten Klimawandel leugnende Trump-Fans keine Teslas kaufen – trotzdem erklärte der Südafrikaner die Demokraten und ihre E-Auto fahrenden Wähler zu seinen Feinden.
Jetzt, da es mit Tesla immer weiter bergab geht, sieht er auch seinen Best Buddy Trump als Feind – und der US-Präsident verbreitet ausnahmsweise keine Fake News, wenn er unterstellt, dass das auch mit der Streichung von Subventionen für E-Autos zu tun hat.
Die Musk-Partei wird das Zweiparteien-System der USA sicher nicht aufbrechen. Es ist das US-Wahlrecht, das alle Versuche hat scheitern lassen, eine dritte Partei jenseits von Republikanern und Demokraten zu etablieren. So groß die Sehnsucht der von der Polarisierung genervten Amerikaner nach einer Partei der Mitte auch sein mag: Eine Partei von Gnaden des rechten Scharfmachers Musk kann gemäßigte Wähler ganz sicher nicht überzeugen.
Trotzdem kann diese Musk-Partei Trump gefährlich werden: Angesichts der hauchdünnen Mehrheiten reichen ja nur zwei, drei Prozent, die Musk bei von Trump enttäuschten Republikaner-Wählern abwerben kann, um in Swing States demokratische Kandidaten siegen zu lassen. Zudem muss Trump jetzt mit permanenter Kritik von Rechtsaußen rechnen. KLAUS.RIMPEL@OVB.NET