Im Krieg sind die Wege manchmal verschlungen. So war es schon vor drei Jahren, als der Westen die Ukraine im sogenannten Ringtausch unterstützte. Er lieferte Panzer an östliche Nato-Staaten, die dafür ihre alte Sowjettechnik weitergaben. Das war umständlich, aber pragmatisch.
Auch diesmal nehmen die Waffen nicht den direkten Weg. Die USA verkaufen Luftabwehrsysteme an Deutschland und Norwegen, die sie ihrerseits an die Ukraine liefern. Dass Donald Trump endlich umdenkt, ist die gute Nachricht. Dass er selbst aus dem Überlebenskampf der Ukrainer noch ein Geschäft macht, die betrübliche.
Mit Einsicht hat seine Entscheidung wenig zu tun. Eher damit, dass er der Ukraine-kritischen MAGA-Basis auf diese Weise einen Abschluss, zu dem ihn die Verbündeten seit Monaten drängen, schmackhaft machen kann: Wenn wir helfen sollen, muss es sich auszahlen. Die Vereinbarung lässt den Rest der Nato abermals klein aussehen, dem Empfänger wird diese Volte aber egal sein. Für die Ukraine zählt nur, dass Trump das Richtige tut, aus welchen Gründen auch immer.
Wie es um seine Motive bestellt ist, wird man deutlicher sehen, wenn er am Montag seine ominöse „Erklärung“ verbreitet. Vielleicht schwenkt er ein auf den sehr strengen Sanktionskurs des US-Kongresses, das wäre ein starkes Zeichen. Andererseits: Vertrauen sollte man darauf noch nicht. MARC.BEYER@OVB.NET