München – Der Angriff der Hamas auf Israel ist nun fast zwei Jahre her. „Der 7. Oktober 2023 bleibt eine Zäsur für die israelische Gesellschaft“, sagt Israels Generalkonsulin Talya Lador-Fresher dazu im Gespräch mit unserer Redaktion – und sagt auch: „Dieser Tag hat aber die geopolitische Lage im Nahen Osten verändert.“ Man habe nun „eine Regierung im Libanon ohne Hisbollah, ein Syrien ohne Assad-Regime, ein geschwächtes iranisches Regime und eine geschwächte Hamas“, sagt die Diplomatin: „Israels geopolitische Position ist heute besser als vor dem 7. Oktober.“
Lador-Fresher verteidigt das Vorgehen ihrer Regierung in Gaza trotz der schlimmen Bilder. „Menschen sehen das Leid und sind empathisch. Das Leid ist groß“, schildert die Diplomatin. „Dafür ist aber die Hamas verantwortlich. Sie trägt die Verantwortung für die schwierige Lage ihrer eigenen Bevölkerung. Wenn die Hamas alle Geiseln freilässt, wird sich auch die gesamte Situation in Gaza zum Positiven verändern.“ Lador-Fresher verteidigt auch Angriffe auf das Al-Shifa-Krankenhaus in Gaza, wo auch Zivilisten getötet wurden. „Man muss verstehen, wie die Hamas in Gaza agiert“, so Lador-Fresher. „Normalerweise ist es im Krieg so: Die Armee kämpft oben, die Zivilbevölkerung ist unten im Bunker. In Gaza ist es das genaue Gegenteil. Die Hamas versteckt sich in Tunneln, und die Zivilbevölkerung bleibt oben.“