Waffenruhe in Syrien

von Redaktion

Regierung beruhigt zwischen drusischen und sunnitischen Gruppen

Kommt hier der Frieden? Syrische Sicherheitskräfte beim Einmarsch in Suwaida. © dpa

Damaskus – Nach neuer Gewalt in Syrien mit Dutzenden Toten hat sich die Lage beruhigt. Die Regierung in Damaskus verkündete nach dem Einmarsch ihrer Truppen in Suwaida im Süden eine „vollständige Waffenruhe nach einer Einigung mit den Würdenträgern“. Die Truppen würden „nur auf Beschuss antworten“ und sich „um Angriffe verbotener Gruppen kümmern“, teilte Verteidigungsminister Marhaf Abu Kasra mit. Suwaida wurde seit Sonntag von Gewalt zwischen Angehörigen der drusischen Minderheit und sunnitischen Beduinen-Clans erschüttert. Die örtliche Gesundheitsbehörde bestätigte, dass an drei Tagen mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen und 300 verletzt worden seien.

Regierungstruppen rückten in Suwaida ein, Anwohner berichteten daraufhin von Explosionen und Schüssen. Laut Syrischer Beobachtungsstelle für Menschenrechte, die den Konflikt von London aus verfolgt, griffen die Truppen das Gebiet mit Mörsern und Raketen an, von denen einige in Wohngegenden niedergegangen seien. Gleichzeitig wurde eine Ausgangssperre verhängt. Bald darauf kündigte das Verteidigungsministerium die Waffenruhe an, die Lage stabilisierte sich. Die Kämpfer zogen sich aus der Stadt zurück.

Begonnen hatte die Gewalt nach einem Raubüberfall auf einen drusischen Jugendlichen auf der Schnellstraße zwischen Damaskus und Suwaida. Zwischen Drusen und sunnitischen Beduinen kam es daraufhin zu weiteren Entführungen und schließlich zu Gewalt. Israel griff aus der Luft an. Nach dem Vorrücken syrischer Soldaten wolle man verhindern, dass Syriens Regierung der drusischen Minderheit Schaden zufüge, teilte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit.

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