Damaskus – Die syrische Stadt Suwaida ist nach Tagen tödlicher Kämpfe von wichtigen Versorgungsleistungen abgeschnitten. Einwohner beschreiben eine Stadt unter Schock. Die Hochburg der drusischen Minderheit war zum Schauplatz blutiger Auseinandersetzungen zwischen Drusenmilizen einerseits und sunnitischen Beduinen und Regierungstruppen andererseits geworden. Mindestens 374 Menschen kamen ums Leben, darunter Frauen, Kinder und alte Menschen.
„Es war wie ein wahr gewordener Alptraum“, sagte eine Drusin aus der Stadt im Gespräch am Telefon mit der Deutschen Presse-Agentur. Häuser seien in Trümmer gelegt worden, Menschen in Trauer oder auf der Flucht. Unter den Opfern ist nach Angaben von Menschen vor Ort auch ein vierjähriges Mädchen, das nahe seinem Wohnort im Stadtzentrum von einem Geschoss getroffen worden sei. „Sie starb in den Armen ihrer Mutter, bevor Hilfe eintreffen konnte“, sagte ihr Onkel.
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte machte die syrischen Regierungstruppen für schwere Menschenrechtsverletzungen verantwortlich, darunter die Exekution von 27 Menschen. Ihre Leichen seien an Straßenrändern hinterlassen worden, teils gefesselt oder verbrannt.