Neue Anzeige gegen Woelki

von Redaktion

Betroffenenbeirat: Papst soll über Kardinal entscheiden

Köln – Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki ist erneut angezeigt worden. Der unabhängige Betroffenenbeirat bei der Deutschen Bischofskonferenz hat sich an den Vatikan gewandt, um ein kirchenrechtliches Verfahren gegen Woelki prüfen zu lassen. Das Gremium wirft dem Erzbischof vor, seine Amtspflicht verletzt zu haben sowie einen Meineid im Zusammenhang mit staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen ihn geleistet zu haben. Das Erzbistum wies die Darstellung des Beirats zurück.

Die Anzeige richtet sich im Anschreiben an den Heiligen Vater, also Papst Leo XIV. persönlich. Eingereicht wurde sie beim dienstältesten Bischof der Kölner Kirchenprovinz, dem Trierer Bischof Stephan Ackermann, der sich aktuell aber im Urlaub befindet.

Hintergrund sind zurückliegende Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen Falschaussagen Woelkis zu zwei Missbrauchsfällen. Hinsichtlich zweier eidesstattlicher Versicherungen im Zuge zivilrechtlicher Presserechtsstreitigkeiten mit der „Bild“-Zeitung wurde das Verfahren mangels hinreichenden Tatverdachts eingestellt. Daneben besteht für die Staatsanwaltschaft aber ein hinreichender Verdacht, dass Woelki fahrlässig in einem Fall eine falsche eidesstattliche Versicherung abgegeben sowie vor dem Landgericht einen Falscheid abgelegt hat.

Der Betroffenenbeirat sieht es als nachgewiesen an, „dass der Kölner Erzbischof in unverantwortlicher und zugleich rechtswidriger Weise seinen Amtspflichten nicht nachgekommen ist“. „Das betrifft unter anderem seinen Umgang mit Anzeigen möglicher Sexualstraftaten durch Kleriker, die Meldung von Tätern an deren Wohnortdiözese sowie die ohne Ansehen der Person durchzuführenden Untersuchungen zur Aufarbeitung von Missbrauchstaten.“

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