Gaza – Die Uno hat der israelischen Armee vorgeworfen, seit Ende Mai im Gazastreifen mehr als 1000 nach Nahrungshilfe suchende Menschen getötet zu haben. Allein 766 Menschen seien in der Nähe von Verteilzentren der von den USA unterstützten Stiftung Gaza Humanitarian Foundation (GHF) getötet worden, sagte ein Sprecher des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte. Weitere 288 Menschen seien in der Nähe von Hilfskonvois der UNO oder weiterer Organisationen vom israelischen Militär getötet worden.
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas kritisierte Israels Vorgehen rund um die Hilfszentren scharf. Die „Tötung von Zivilisten“, die bei Verteilzentren Hilfe suchten, sei „nicht zu rechtfertigen“.
Die SPD-Bundestagsfraktion forderte die Bundesregierung auf, eine gemeinsame Forderung von 28 Staaten nach einem sofortigen Ende des Kriegs im Gazastreifen zu unterstützen. Das klare Signal der 28 Staaten sei richtig, Deutschland solle sich der Initiative anschließen „und hier nicht ausscheren“, sagte SPD-Fraktionschef Matthias Miersch am Dienstag.
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) verteidigte derweil die Nichtbeteiligung Deutschlands. „Wir haben lange vorher im Europäischen Rat genau diese Position eingenommen“, sagte er. Die Forderung der 28 Staaten sei nun „praktisch inhaltsgleich“ mit der Erklärung im Europäischen Rat.