Es gibt sie noch: gute Nachrichten bei der DB

von Redaktion

Bahn-Halbjahresbilanz

Endlich mal ein Lichtblick für die gebeutelte Deutsche Bahn. Trotz Dauerkrise bleiben die Fahrgäste ihr sowohl im Fern- als auch im Nahverkehr treu, wie die Halbjahresbilanz zeigt. Die meisten haben wohl schlicht keine Wahl, doch man sollte die DB auch nicht mehr als sie es verdient runterschreiben, auch wenn Bahn-Bashing zu einer Art Volkssport geworden ist.

Doch sollen die Probleme auch nicht kleingeredet werden. Hauptärgernis bleiben Verspätungen und Störungen. Die Bahn ist unzuverlässig. Wer einen Termin hat, ist gut beraten, mindestens einen Zug früher zu nehmen als laut Fahrplan eigentlich erforderlich. Das nervt! Daran ist vor allem die marode Infrastruktur schuld, in zweiter Linie auch Züge, die (siehe S-Bahn München) langsam in die Jahre kommen und deren Verschleiß zunimmt. Man kann nur hoffen, dass die neue Bundesregierung die Milliarden bereit tellt – auch für Aus- und Neubau. Sie darf nicht (dafür gibt es alarmierende Vorzeichen) in den alten Trott des Kaputtsparens zurückfallen.

Und ja, der DB-Konzern muss sich auch an der Spitze verschlanken, Manager und Aufsichtsratsposten reduzieren, Doppelstrukturen auflösen. Dass etwa der DB-Vorstand Netz auch Aufsichtsratschef der DB-Tochter DB InfraGo ist, und sich so selbst kontrolliert, ist ein Anachronismus. Ob diese notwendige Diät am Ende auch DB-Chef Richard Lutz selbst trifft, dessen Kopf – wie billig – einige Medien schon fordern, ist ungewiss. Man täusche sich nicht: Eine interne DB-Reform ist notwendig. Doch sie ist nur ein kleiner Baustein. Der große ist die Sanierung der Infrastruktur, die Jahre dauern wird. DIRK.WALTER@OVB.NET

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