Berlin – Darauf hat die Fachwelt lange gewartet: Der neue Bundesagrarminister Alois Rainer (CSU) hat wichtige Schlüsselpositionen in seinem Ministerium neu besetzt. Zum 1. August hat Antje Frese die Leitung der wichtigen Abteilung 6 „EU-Angelegenheiten, Gemeinsame Agrarpolitik, Internationale Zusammenarbeit, Welternährung“ übernommen. Die Juristin hat internationale Erfahrung: Sie hatte zuvor das Referat für Ernährung und Landwirtschaft an der deutschen Botschaft in Washington geleitet.
Im Forstbereich hat der CSU-Minister einen erwiesenen Fachmann aus München geholt: Der bisherige stellvertretende Leiter der Bayerischen Forstverwaltung, Urban Treutlein (61), gilt als anerkannter Fachmann auch auf dem Gebiet des Körperschafts- und Privatwalds. Er leitet bislang das Referat „Forstliche Beratung und Förderung“ im bayerischen Agrarministerium. Sein Vorgänger in Berlin war Bernt Farcke, der nicht nur ein grünes Parteibuch hat, sondern auch als früherer Landesgeschäftsführer der Grünen Alternativen Liste Hamburg (1993-1998) deutlich am linken Spektrum der Partei stand.
In Landwirtschaftskreisen hatte man sich schon gewundert, dass sich Minister Rainer viel Zeit mit dem Umbau seines Ministeriums gelassen hatte, das zuvor der Grüne Cem Özdemir geleitet hatte. Nun aber hat er vier grüne Abteilungsleiter in den Ruhestand geschickt. „Wenn er im Agrarbereich den Politikwechsel umsetzen will, den die Koalition vereinbart hat, muss er die Schlüsselpositionen in seinem Haus neu besetzen“, so ein bayerischer Agrarexperte. Treutlein gilt als gut vernetzt, genießt viel Vertrauen bei den Waldbesitzern, hat den Waldpakt zwischen Staatsregierung, Bauernverband und Waldbesitzern maßgeblich geschrieben. CM