Richterstreit: Woidke für Neustart

von Redaktion

SPD-Ministerpräsident will neues Verfahren für alle Kandidaten

Potsdam – Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) schlägt im festgefahrenen Streit um die Besetzung dreier Posten beim Bundesverfassungsgericht einen Neustart des Verfahrens vor. „Ich halte es für nötig, dass die Fraktionen im Bundestag schnell einen Ausweg aus dieser Situation finden und einen Lösungsvorschlag unterbreiten“, sagte Woidke. Dieser Ausweg könne „nur darin bestehen, dass alle Kandidaten zurückgezogen werden und dieses Verfahren durch die Fraktionen im Deutschen Bundestag völlig neu aufgesetzt wird“.

Woidke machte deutlich, dass nach seiner Ansicht die bisherigen Kandidaten auch in einem neuen Verfahren zur Wahl stehen können. Die bisherige Vorgehensweise werfe kein gutes Licht auf die Berliner Koalition auf der Bundesebene, sagte Woidke. „Es ist für mich nicht nachvollziehbar, dass eine qualifizierte Kandidatin in derartiger Art und Weise von Teilen der CDU/CSU diskreditiert worden ist. Hier ist es leider mit der CDU/CSU aufgrund mangelnder Führungsstärke nicht möglich gewesen, den gemeinsam vereinbarten Weg zu gehen.“

Die Wahl von drei Richtern für das Bundesverfassungsgericht war am 11. Juli kurzfristig von der Tagesordnung des Bundestags genommen worden, weil es Widerstand innerhalb der Unionsfraktion gegen die von der SPD nominierte Kandidatin Frauke Brosius-Gersdorf gab.

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