Belgrad – Der serbische Präsident Aleksandar Vucic will das Hafturteil gegen den bosnischen Serbenführer Milorad Dodik nicht anerkennen. Er werde Dodik nicht festnehmen lassen, sollte ein Haftbefehl gegen ihn ausgestellt werden, sagte Vucic. Ein Berufungsgericht hatte Dodiks Verurteilung zu einjähriger Haft bestätigt und eine Berufung ausgeschlossen.
Dodik war verurteilt worden, weil er im Juli vergangenen Jahres als Präsident der bosnischen Republik Srpska zwei Gesetze in Kraft gesetzt hatte, die die Umsetzung von Entscheidungen des Hohen UN-Repräsentanten für Bosnien und Herzegowina untersagten. Neben der Haft darf Dodik sechs Jahre kein politisches Amt bekleiden. Das Urteil trage zur Destabilisierung in der Region bei, sagte Vucic nach einem Krisentreffen des serbischen Sicherheitsrats. Dodik sei „rechtmäßig und legal gewählter Präsident der Republik Srpska“. Bosnien-Herzegowina ist seit dem Friedensabkommen von Dayton aufgeteilt in die Republik Srpska und die kroatisch-muslimische Föderation Bosnien und Herzegowina.