Schutzfunktion für unseren Einzelhandel

von Redaktion

Chinesische Billighändler

Chinesische Billighändler im Internet haben offenkundig sehr erfolgreich in Deutschland Einzug gehalten. 400 000 Pakete kommen täglich aus dem Reich der Mitte bei deutschen Verbrauchern an. Ein Wunder ist das nicht. Bei den Billigpreisen für Kleidung, Werkzeug und alle anderen Waren werden Konsumenten schnell schwach. Doch die Angebote und das dahinter stehende Geschäftsmodell haben oft Haken. Viele Produkte sind von minderer Qualität und erfüllen die europäischen Sicherheitsstandards nicht. Zudem umgehen die Anbieter mit dem Versand von mehreren Päckchen für eine Bestellung auch Zollvorschriften.

Den Konsumenten ist dies vielleicht egal, solange die Aussicht auf Schnäppchen besteht. Sie verkennen aber die Nebenwirkungen. Da ist erstens zum Beispiel das Risiko, unsichere Ware zu erhalten, die nicht lange hält. Zweitens geht die noch junge Konkurrenz zulasten des heimischen Einzelhandels. Die Geschäfte und Onlinehändler können mit den Billigpreisen nicht mithalten. Das lassen ihre Kostenstrukturen nicht zu. Und sie müssen sich an alle Vorschriften halten. Am Ende beschleunigt sich durch die ungleichen Wettbewerbsbedingungen das Ladensterben im Einzelhandel.

Daher ist die Forderung des Handelsverbands nach Zöllen für die Lieferungen aus China berechtigt. Im Gegensatz zur US-Zollpolitik, die vor allem auf höhere Staatseinnahmen und eine Benachteiligung ausländischer Produzenten abzielt, hätten Zölle gegen Handelsriesen wie Temu oder Shein eine Schutzfunktion für Händler wie auch für die Verbraucher.WIRTSCHAFT@OVB.NET

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