KOMMENTAR

Mehr Kontrollen statt Verbote

von Redaktion

Ärger um E-Scooter

In vielen Großstädten gleicht der Gang auf dem Gehweg einem regelrechten Slalomlauf. Hier ein E-Scooter, da ein Radl und dann auch noch eine Menschentraube vor der neuen Kneipe. Das ist nicht nur für Menschen mit Rollator oder Rollstuhl eine echte Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit. Der öffentliche Raum, also auch die Gehwege, ist für jeden Verkehrsteilnehmer da. Das müssen endlich auch die vielen E-Roller-Fahrer verinnerlichen, die ihre Gefährte immer noch oftmals rücksichtslos mittendrin abstellen.

Mittlerweile drohen viele Verleih-Firmen zu Recht mit Geldstrafen, wenn ihre Kunden den Scooter nicht sachgerecht parken. Dieser Kontroll-Mechanismus muss definitiv ausgebaut und strenger durchgesetzt werden, damit er auch echte Wirkung beim Abstell-Chaos zeigt. Beim Mietauto funktioniert es genauso – da kommen die Wenigsten auf die Idee, es in einer Feuerwehreinfahrt zu parken.

Ein Abstellverbot quasi überall würde E-Scooter faktisch aus dem Verkehr verbannen. Nach nun sechs Jahren hat sich der Roller in vielen Verkehrskonzepten etabliert. Gerade junge Menschen, die sich immer weniger einen Führerschein leisten können, nutzen ihn. Er ist keine bloße Spielerei, sondern ein praktisches Transportmittel, mit dem man spontan von Tür zu Tür gelangen kann. Verbote tragen nicht zu einem ausgewogenen Verkehrsmix bei.

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