Der Eibsee in der Zwickmühle

von Redaktion

Massenansturm in Oberbayern

Der Eibsee ist ein wunderbares Fleckerl Erde. Idylle pur. Zumindest die Natur. Kristallklares Wasser, traumhafte Bergkulisse – Ausflüglerherz, was willst du mehr. Doch die Schlagzeilen, für die jener Tourismus-Hotspot im Werdenfelser Land sorgt, sind alles andere als positiv. Stau, Müll, Lärm, geplagte Anwohner – all das gehört heute zum Alltag am Fuße der Zugspitze. Einheimische meiden den See. Viele waren seit Jahren nicht mehr dort. Für sie hat sich der Traum der Kindheit in puren Horror entwickelt.

Nun scheint es, als erreiche der Konflikt, den viele Touristen-Hotspots erleben, die nächste Eskalationsstufe. Videos kursieren im Internet: Menschen drängen sich in überfüllte Busse – ohne Rücksicht. Panische Schreie sind zu hören. Der ÖPNV – obwohl kräftig aufgestockt – reicht nicht aus. Die Straße ist ohnehin verstopft, wenn schönes Wetter und Ferien aufeinandertreffen.

Was tun? Die Frage wird seit Jahren diskutiert. Genauso lang gibt es keine Lösung. Ansätze wie der gepriesene bayerische Ausflugsticker sind Makulatur. Einem Menschen zu sagen, er finde oben am See keinen Parkplatz mehr, wirkt heutzutage wie eine Aufforderung, nach den letzten paar Quadratmetern zu suchen. Die Zufahrt zu beschränken, danach dürsten die Einheimischen. Nur: Derlei Eingriffe gibt das deutsche Recht auf einer Staatsstraße nicht her. Nicht wegen Überlastung. Da wäre ein Umdenken im Freistaat vonnöten. Doch selbst für so einen Fall bräuchte es Lösungen, den Andrang abzuwickeln. Denn das Interesse am See wird nicht erlöschen. Eine echte Zwickmühle.

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