„Bei allem Vagen und Unklaren lässt sich doch sagen, dass Trump im Falle der Ukraine eine lange komplett eingeschlafene Diplomatie geweckt hat. (…) Merz sprach am Ende des Treffens von Erwartungen, die übertroffen worden seien. Es wirkte nicht aufgesetzt, obschon er den Erfolg nicht ansatzweise verargumentieren konnte. Eher formulierte er Mahnungen wie: Es brauche den Waffenstillstand, und der Ukraine dürften keine Gebietsabtretungen aufgezwungen werden. Damit machte er noch einmal klar, dass es zwischen den Europäern und Trump erhebliche Differenzen gibt.“NEUE ZÜRCHER ZEITUNG
„Die beispiellosen Treffen von Trump mit den Staats- und Regierungschefs europäischer Länder und Selenskyj sollten Klarheit darüber bringen, ob und wann es gelingen wird, den Krieg in der Ukraine auf diplomatischem Wege zu beenden. Trotz der vollmundigen Ankündigungen des US-Präsidenten, dass der Frieden nahe sei, wissen wir das immer noch nicht. Die Teilnehmer der Treffen berichteten über Fortschritte, aber nur vage und allgemein. Und Trumps Zusicherungen in dieser Angelegenheit waren, salopp gesagt, einfach nicht stimmig.“POLITYKA (WARSCHAU)
„Der Handschlag mit Selenskyj, der Kompromiss bezüglich seiner Kleidung, die Herzlichkeit im Oval Office und der Brief der ukrainischen First Lady an Melania rahmen Trumps Vermittlung ein, so wie es in Alaska der rote Teppich vor Putins Flugzeug und das Schulterklopfen des russischen Präsidenten waren. Und die acht europäischen Staats- und Regierungschefs, die als Gäste im Weißen Haus um den Tisch sitzen, sind das Bild, mit dem der US-Präsident eine doppelte Botschaft vermitteln will: den wiedergefundenen Zusammenhalt der Verbündeten als Garantie für Kiew, aber auch als Warnung an Moskau.“LA REPUBBLICA (ROM)
„Trump bestand darauf, das für Kiew heikelste Thema auf den Tisch zu bringen: die von Putin geforderten Gebietsabtretungen von Donezk und Luhansk, einschließlich der von den Ukrainern kontrollierten Gebiete (30 Prozent dieses Territoriums). Eine Bedingung, die für die Ukraine militärischen Selbstmord bedeutet, da sie strategisch wichtige Gebiete für ihre Verteidigung aufgeben müsste. Der ukrainische Präsident steht vor einer sehr schweren Entscheidung.“EL MUNDO (MADRID)
„Glaubwürdigkeit ist der schwierigste Teil. Es ist schwer vorstellbar, dass Trump zustimmen würde, amerikanische Soldaten zu entsenden.“WASHINGTON POST