KOMMENTAR

Münchens absurde Bier-Posse

von Redaktion

Verkaufsverbot wieder gekippt

Jetzt also die Rolle rückwärts. Der Münchner darf im Uni-Viertel nach 22 Uhr wieder Bier am Kiosk kaufen. Hurra, das Menschenrecht auf eine Flasche Augustiner eisgekühlt ist gewahrt! Münchens Zweiter Bürgermeister Dominik Krause (Grüne) hat den Beschluss gestern dermaßen öffentlichkeitswirksam samt Internetvideo bekannt gegeben, als ob er Münchens allergrößtes Problem gelöst hätte. Ähnliche Power und Hilfe wünschen sich viele Einheimische auch bei der Frage, wie sie sich die Stadt jetzt und spätestens in der Rente noch leisten können.

Aber mit Bier lässt sich gerade in Bayern herrlich Politik machen. Anwohner hatten sich in der Maxvorstadt über zu lautes und nicht immer stubenreines Partyvolk beschwert, also kam die Stadt zu der absurden Lösung, genau fünf Spät-Kiosks rund um die Uni mit einem Bierverkaufs-Bann am späten Abend zu belegen. Eine Straßenecke weiter ging der Verkauf fröhlich weiter. Allein für die Idee, straßengenaue Bierverbote in der Bierstadt München auszusprechen, gebührt dem ebenfalls grün-geführten Kreisverwaltungsreferat der Titel der besten Sommerloch-Idee 2025.

Zum Glück ist bald Wiesn, dann kehrt im Uni-Viertel hoffentlich wieder Ruhe ein, weil jeder Münchner Biertrinker, der was auf sich hält, auf der Theresienwiese zur Mass greift. Das Gute: Nach 22 Uhr braucht dort bekanntlich kaum einer mehr Nachschlag.

Artikel 1 von 11