Daniel Halemba (AfD) muss vor Gericht. © Sven Hoppe
Würzburg – Der umstrittene AfD-Politiker Daniel Halemba muss vor Gericht. Das Amtsgericht Würzburg hat eine Anklage der Staatsanwaltschaft unter anderem wegen Volksverhetzung, Geldwäsche, Sachbeschädigung, Nötigung und versuchter Nötigung zugelassen. Ab 7. Januar 2026 wurden vom Jugendschöffengericht am Amtsgericht Würzburg acht Verhandlungstage terminiert, wie das Gericht mitteilte.
Der Verdacht der Volksverhetzung begründe sich auf das Abspielen des Liedes „Wacht an der Spree“ der Musikband Landser, argumentiert die Staatsanwaltschaft. Die Gruppe sei als kriminelle Vereinigung eingestuft. Das Lied sei auf Halembas Geburtstagsfeier im Juli 2022 gelaufen. In dem Text werde zum Hass gegen die in Deutschland lebende türkische Bevölkerung angestachelt. Halemba argumentiert in diesem Fall, er sei zur fraglichen Zeit bei der Feier überhaupt nicht anwesend gewesen.
Keinen hinreichenden Tatverdacht sieht das Gericht dagegen hinsichtlich des Vorwurfs des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen – diesbezüglich wurde die Anklage der Staatsanwaltschaft Würzburg nicht zugelassen. Halemba soll in seinem Zimmer im Haus einer Würzburger Studentenverbindung einen von Heinrich Himmler aus dem Jahr 1939 stammenden SS-Befehl zur Schau gestellt haben. Weil er den SS-Befehl nicht öffentlich gezeigt habe, liege keine Strafbarkeit vor, so das Amtsgericht.
Halemba wies alle Vorwürfe erneut zurück. Er gehe davon aus, dass es zu einem Freispruch komme. Er kritisierte die Terminierung im Januar, weil dann die Zeit des Kommunalwahlkampfs angebrochen sei und gleichzeitig Plenarsitzungen des Landtags stattfänden. Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt die Unschuldsvermutung. Bereits im September 2023 hatte es eine Durchsuchung im Haus der Burschenschaft Teutonia Prag zu Würzburg gegeben, der Halemba angehörte. Es kam der Verdacht des Verwendens von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen auf. Im Oktober 2023 wurde Halemba auf der Grundlage eines Haftbefehls festgenommen, später wurde der Haftbefehl außer Vollzug gesetzt.
Der Politiker selbst ist sich keiner Schuld bewusst. „Das Landgericht Würzburg hat bereits den willkürlichen Haftbefehl gegen mich aufgehoben und ich bin überzeugt, dass als Nächstes das Amtsgericht Würzburg mich von allen Vorwürfen freisprechen wird“, hatte Halemba zur Anklageerhebung mitgeteilt. Auch nach Zulassung der Anklage gehe er weiter von einem Freispruch aus, betonte er auf dpa-Anfrage. Der 24-Jährige sieht in der Anklage einen politisch motivierten Angriff gegen die AfD. Der AfD-Bundesvorstand hatte vor allem wegen parteiinterner Unstimmigkeiten ein Parteiausschlussverfahren gegen Halemba angestrengt. Es endete mit einem Vergleich und sah eine Ämtersperre von 18 Monaten vor.