Mehr Förderung für den Sehnsuchtsort

von Redaktion

Videospielmesse Gamescom

Die Gamescom ist nicht nur eine Leistungsschau, sie ist auch ein Fest für die Sinne. Es geht dort laut zu, vor allem aber sehr bunt. Die Gaming Community, die sich diese Woche in Köln trifft, ist voll von schrillen Vertretern. Sie kleiden sich wie ihre Videospielhelden, kommen als Krieger, Feen oder Federvieh. Alles ist hier möglich.

Man mag darüber lächeln, sollte das bunte Volk aber unbedingt ernst nehmen. Der farbenfrohe Auftritt ist nur das sichtbarste Zeichen einer grenzenlosen Identifikation. Gamer sind viel mehr als bloß Konsumenten, sie sind in vielen Fällen eins mit ihrem Produkt. Auch deshalb ist die Videospielbranche weiter auf Wachstumskurs, in begrenztem Maß sogar in Deutschland.

Auch wenn hier die weltweit größte Messe ihrer Art stattfindet, hat es der Standort nicht leicht. Ein bisschen fremdeln die Deutschen noch immer mit Videospielen, die Förderung durch die Politik ist bestenfalls zaudernd, oft zermürbend. Manches, was aus deutschen Studios kommt, wirkt dann auch eher zahm.

Die schwarz-rote Bundesregierung, deren zuständige Ministerin Dorothee Bär sich selbst als Gamerin bezeichnet, hat die Unterstützung nun wieder aufgestockt und weitere Förderung zugesagt. Verglichen mit Nachbarn wie Frankreich oder Polen ist der Beitrag aber überschaubar, eine steuerliche Förderung gibt es nicht. Die Szene, die mindestens so sehr ein Sehnsuchtsort ist wie eine Milliardenbranche, hat noch einen beschwerlichen Weg vor sich, um das nächste Level zu erklimmen. MARC.BEYER@OVB.NET

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