Die schwierige Suche nach einer Präsidentin

von Redaktion

Wer wird Bundespräsidentin?

Der nächste Bundespräsident, pardon: die erste Bundespräsidentin, wird erst im Februar 2027 gewählt. Alle scheinen sich einig, dass das höchste Staatsamt erstmals mit einer Frau besetzt werden soll. Richtig so! Uneinig ist man sich dagegen, wer das sein könnte. Mit rekordverdächtigem Vorlauf werden Namen gehandelt. Julia Klöckner wäre als Bundestagspräsidentin eigentlich eine logische Kandidatin gewesen – doch sie hat sich bei SPD und Grünen in Rekordzeit selbst verbrannt.

Die Mehrheitsverhältnisse machen eine von Mitte-Links bis Mitte-Rechts wählbare Kandidatin nötig. Und mehr denn je wäre auch eine Person wünschenswert, die das Volk jenseits des politischen Tagesgeschäfts zusammenführt. Hier fällt die Bilanz des Amtsinhabers Frank-Walter Steinmeier leider bescheiden aus. Man kann ihm zwar keine großen Fehler vorwerfen, er sagt viel Richtiges. Aber er liefert eben selten Beiträge, von denen die breite Bevölkerung überhaupt Notiz nimmt.

Noch drängt sich niemand auf. Ilse Aigner könnte mit ihrer Herzlichkeit zwar die Voraussetzungen erfüllen, hat als Landtagspräsidentin durch ihren konsequenten Umgang mit der AfD an Statur gewonnen. Doch sie bräuchte für eine Kandidatur Markus Söder als Fürsprecher – woran in der CSU keiner glauben mag.

Stattdessen wird nun der Name Ursula von der Leyen gehandelt. Offenbar die Frau für alle Fälle. Ihr selbst würde das Amt womöglich gefallen. Doch warum sollte Deutschland auf das mächtige Amt der Kommissionspräsidentin freiwillig verzichten? Gut, dass noch etwas Zeit ist.MIKE.SCHIER@OVB.NET

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