Einreisen, Abschiebungen – das sind die Zahlen

von Redaktion

Hunderte Flüchtlinge standen jeden Tag an der Grenze zu Deutschland bei Wegscheid an. © dpa (2)

Ein Mädchen schläft völlig entkräftet am Hauptbahnhof.

München – Die große Flüchtlingszuwanderung begann 2015 – aber das ist nicht das Jahr, in dem die meisten Flüchtlinge nach Deutschland kamen. Das war im Jahr 2016, damals reisten gut 745 500 Flüchtlinge ein. Nach einem erneuten Anstieg 2023 mit insgesamt 351 900 Flüchtlingen ist die Zahl mittlerweile stark rückläufig. 2024 betrug die Zahl der Asylanträge, die vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) in der Asylgeschäftsstatistik erfasst wird, noch rund 250 000, im ersten Halbjahr 2025 nur noch gut 72 000. Insgesamt summiert sich die Zahl der Flüchtlinge, die in den zehn Jahren von 2015 bis 2024 nach Deutschland kamen, aber auf eine hohe Zahl: rund 2,956 Millionen. Hier sind die verschiedenen Antragsverfahren berücksichtigt, Flüchtlinge, die tatsächlich Asyl erhalten (was nur einem kleineren Teil gelingt), ebenso wie diejenigen, die subsidiären Schutz erhalten, und auch die, deren Anträge abgelehnt wurden, aber die nicht ausgereist sind.

Von der Flüchtlings-Gesamtzahl abzuziehen sind die freiwilligen Ausreisen: von 2015 bis 2024 insgesamt rund 190 000. Ferner ist neben einer gewissen Dunkelziffer von Flüchtlingen, die einfach ausreisen, ohne sich abzumelden, die Zahl der Abschiebungenzu berücksichtigen, die sich von 2015 bis 2024 auf 167 000 summiert – allein 20 000 davon im Jahr 2024.

Seit 2015 bis heute stellen die Syrer den höchsten Anteil in der Statistik: gut 30 Prozent (899 000). Dahinter folgen Afghanen (350 000) und Iraker (237 500). Seit 2022 spiegelt sich die Repression in der Türkei in den Flüchtlingszahlen wider, die seitdem stark ansteigen auf insgesamt über 113 000. Auch im ersten Halbjahr 2025 sind die Türken die drittstärkste Flüchtlings-Nationalität.

Ein Sonderfall sind die Ukrainer, die nicht in der Flüchtlingsstatistik auftauchen, sondern über das Ausländerzentralregister erfasst sind. Aktuell (Stichtag 9. August) halten sich 1 271 921 Personen in Deutschland auf, die im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine nach Deutschland eingereist sind, teilt das Bamf mit.

Die Zuwanderung der Flüchtlinge spiegelt sich auch in denBevölkerungszahlen wider, wobei hier zu berücksichtigen ist, dass die Zahl der Sterbefälle die der Geburten übersteigt und die Corona-Jahre mit der sogenannten Übersterblichkeit sogar vorübergehend einen Bevölkerungsrückgang bewirkten. Dies alles berücksichtigt, stieg die Bevölkerung in Deutschland von Ende 2015 (82,18 Millionen) bis Ende 2024 (83,58 Millionen) um insgesamt 1,4 Millionen Menschen.

Dabei ist der Anteil der Ausländer (hier wird nicht nach Flüchtlingen und schon länger hier ansässigen Migranten unterschieden) stark steigend. Ende 2015 lebten in Deutschland 8,65 MillionenMenschen ohne deutschen Pass, Ende 2024 waren es 12,39 Millionen. Die Zahl der Deutschen ist demgegenüber, natürlich auf hohem Niveau, rückläufig – von 73,52 auf 71,19 Millionen.DIRK WALTER

Artikel 1 von 11