Der gefährliche Gipfel der Mächtigsten

von Redaktion

Treffen von China, Indien & Russland

Wenn die Staats- und Regierungschef von China, Indien und Russland zusammenkommen, ist das nicht weniger als ein Treffen der Superlative. So ist Indien längst nicht mehr nur ein verarmtes Entwicklungsland, sondern hat sich in diesem Jahr sogar zur viertgrößten Wirtschaftsmacht gemausert. Mit seinen 1,45 Milliarden Einwohnern ist Indien außerdem das bevölkerungsreichste Land der Welt – gefolgt von der Volksrepublik China mit 1,41 Milliarden Einwohnern. Allein diese beiden Länder machen schon jetzt 35 Prozent der Weltbevölkerung aus. Während Russland das größte Land ist und Kreml-Chef Wladimir Putin unerbittlich daran arbeitet, dieses Territorium zu erweitern.

Der Westen sollte hellhörig werden, wenn also Chinas Staatschef Xi Jinping dem russischen Präsidenten Wladimir Putin den roten Teppich ausrollt und sich von Indiens Ministerpräsident Narendra Modi eine engere Zusammenarbeit verspricht. Schließlich sind Peking mit seinen Güterexporten an Moskau, die sowohl zivil als auch militärisch genutzt werden, und Neu-Delhi mit seiner Unterstützung der russischen Schattenflotte Profiteure des Ukraine-Kriegs. Und der tobt nun mal auf europäischem Boden.

Um seiner neuen Führungsrolle in der EU gerecht zu werden, muss Deutschland schleunigst seinen Blick gen Osten richten. Statt nur die zunehmend unberechenbaren USA zu bezirzen, sollte Berlin an seiner China-Strategie feilen. Mal wieder nur eine jährliche Expertenkommission einzusetzen, wie im schwarz-roten Koalitionsvertrag vereinbart, reicht nicht aus. Die deutsche Regierung muss selbst zum Experten für China werden.LEONIE.HUDELMAIER@OVB.NET

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