Rares Bares? Das ist zu kurzsichtig

von Redaktion

Plan der Oberbank

Jeder kann ja selber kurz den Test machen, jetzt gleich. Einmal kurz in den Geldbeutel schauen: Ist da Bares drin? Ein paar Münzen, ein paar Scheine? Jeder, der jetzt mit „Ja“ antwortet, müsste stutzig werden, wenn es um die aktuellen Pläne der Oberbank geht. Die schafft in ihren bayerischen Filialen nämlich jetzt Schritt für Schritt den Bargeld-Verkehr ab. Kein Bar-Schalter und kein Automat mehr, nur noch Geschäft ohne konkretes Zahlungsmittel in der Hand. Wohl gemerkt: Wir reden nicht von einem Restaurant oder einem Kiosk, sondern von einer Bank!

Natürlich: Die Welt wandelt sich. Das Handy kann längst ein Bahnticket ersetzen, die E-Mail hat das Fax auf den Schrottplatz der Geschichte verbannt. Und klar: Man muss Entwicklungen der Zeit ernst nehmen und sich überlegen, wo eine Anpassung des Lebens an die veränderte Welt nötig ist (oder sich zumindest lohnt).

Wenn nun eine Bank, die Bargeld bisher als Teil des Geschäftsmodells betrachtete, Scheine und Münzen verbannen will, dann spart das zwar bestimmt Kosten, ist aber falsch und kurzsichtig. Geld ist ja keine Gaudi und kein Luxus, sondern ein notwendiger Teil unseres Alltags. Es gehört sich nicht, Leute auszuschließen – etwa die, die in der digitalen Welt nicht so daheim sind.

Und vielleicht noch wichtiger: Was passiert bei technischen Problemen (wie unlängst bei PayPal)? Oder bei einem Hacker-Angriff auf digitale Bezahl-Systeme? Solang solche Fragen nicht restlos geklärt sind, ist solide Bargeld-Versorgung dringend nötig.ULRICH.HEICHELE@OVB.NET

Artikel 10 von 11