PRESSESTIMMEN

von Redaktion

zum Gipfel in Peking:

„Seit Jahren kündigt Xi Jinping Veränderungen in der Weltordnung an (…). Nun ist es ihm gelungen, mehr als 20 Länder zu versammeln, die zusammen über 40 Prozent der Weltbevölkerung und rund 20 Prozent des globalen Einkommens stellen – geeint in der Idee, die Vereinigten Staaten aus der internationalen Führungsrolle zu verdrängen. (…) US-Präsident Donald Trump macht es China leicht. Er hat die enorme Soft Power seines Landes abgebaut. Er hat Diplomatie und Kooperationsinstitutionen zerschlagen. Er drangsaliert befreundete und benachbarte Staaten mit Annexionsdrohungen und willkürlichen Zöllen. Und obendrein zerstört er die multilateralen Institutionen, die Washingtons Hegemonie getragen hatten – und hinterlässt damit ein geopolitisches Vakuum, das Peking nun füllt.“EL PAIS (MADRID)

„Der Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) in Tianjin und die große Militärparade in Peking anlässlich des 80. Jahrestags seit dem Ende des Siegs über Japan. (…) sind nicht nur bunte Treffen für die Diktatoren und Autokraten dieser Welt. Es zeigt sich eine globale Machtverschiebung. Am SCO-Gipfel hat China 1,4 Milliarden Dollar Kredite angekündigt. An der Parade geht es um Chinas Platz in der Geschichte, um eine Inszenierung der Macht. Es ist eine Demonstration einer alternativen Weltordnung, die China schon lange vorbereitet hat – und Trump beschleunigt sie.“NEUE ZÜRCHER ZEITUNG

„Trump muss etwas falsch gemacht haben. Er will den Einfluss Chinas in der Welt einschränken, er will Moskau von Peking trennen, er will, dass Indien kein russisches Öl mehr zu vergünstigten Preisen kauft. Auf dem Gipfeltreffen im chinesischen Tianjin wurde ihm jedoch eine klare Botschaft übermittelt: Keiner seiner Wünsche wird in Erfüllung gehen.“CORRIERE DELLA SERA (MAILAND)

„Für Moskau unterstreicht jeder Handschlag in Tianjin, dass es trotz Sanktionen nicht zum Paria geworden ist. (…) Je mehr dieses Theater China und Russland als normale Anführer eines nicht-westlichen Blocks erscheinen lässt, desto schwieriger wird es für Washington, in Krisen einen globalen Konsens zu erzielen – insbesondere in Bezug auf die Ukraine.“THE GUARDIAN (LONDON)

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