Wie Maduro von Trumps Kurs profitiert

von Redaktion

US-Militär vor Venezuela

Nicolás Maduro ist in Venezuela nur dank Wahlbetrug noch an der Macht. Der Sozialist hat den ölreichsten Staat der Welt in ein Armenhaus verwandelt. Und es ist durchaus glaubwürdig, dass Maduro seine Finger auch im Drogengeschäft hat. Aber wenn Donald Trump diesen Maduro nun zum US-Staatsfeind Nummer eins erklärt, geht es ihm um weit mehr als um den Kampf gegen Drogen. Lateinamerika ist wie schon so oft ein Kampfplatz zwischen sozialistischen Staaten wie Venezuela, Kuba und Nicaragua und den USA.

Der selbst ernannte Friedensnobelpreis-Kandidat Trump zündelt: 50 Millionen Dollar Kopfgeld auf Maduro, eine Richtung Venezuela entsandte US-Militärflotte. Der Drogenkrieg mit Venezuela erinnert fatal an die US-Invasion in Panama 1989/90. Auch damals boten die Drogen nur den Vorwand für die Absetzung Noriegas. Aber dass Trump wirklich so weit gehen würde, einen militärischen Angriff auf Venezuela zu starten, scheint unwahrscheinlich: Venezuela ist kein wehrloser Kleinstaat wie Panama, es würde ein verlustreicher Krieg für die USA drohen.

So bleibt offen, was Trump will – zumal er dem US-Konzern Chevron eine Sonderlizenz erteilte, trotz der Sanktionen wieder Erdöl in Venezuela fördern zu dürfen. Das stabilisiert Maduros Macht wirtschaftlich. Auch politisch sitzt Maduro dank Trump fester denn je im Sattel: Angesichts der schmerzhaften Erinnerung an US-Interventionen ist nichts so populär in Lateinamerika wie der Abwehr-Kampf gegen die verhassten Gringos.KLAUS.RIMPEL@OVB.NET

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