Schröder lobt Klingbeils Reformbemühungen

von Redaktion

„Ich finde das mutig“: Agenda-Kanzler findet positive Worte für seinen Nach-Nachfolger

Berlin – Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat die Reformbemühungen des heutigen SPD-Vorsitzenden und Vizekanzlers Lars Klingbeil gelobt. „Ich finde das mutig von Lars Klingbeil“, sagte Schröder der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Ich schätze ihn.“ Schröder fügte hinzu: „Der SPD geht es nicht gut, wenn das Land in Unordnung ist.“

Die Komplimente beruhen auf Gegenseitigkeit: Klingbeil hatte zuvor der „Zeit“ gesagt, dass Schröder mutige Reformen angepackt habe. Auch heute brauche es solche Reformen, „damit unser Sozialstaat stark, aber auch bezahlbar bleibt und besser funktioniert“. Die Reformen müssten aber in die heutige Zeit passen und dürften die Gräben nicht vertiefen.

„Ich hoffe, dass Klingbeil das hinbekommt“, sagte Schröder in seiner Replik. Er trage dann aber auch die ganze Verantwortung. Die SPD habe hoffentlich gemerkt, ergänzte der Ex-Kanzler, dass sich mutige Reformen auszahlten, auch wenn sie zunächst unpopulär erschienen. Die SPD sei der richtige Ort, um diese Themen anzupacken, sagte Schröder. Ein Vorangehen der Genossen sei auch deswegen wichtig, weil vor allem diejenigen Bürger unter ausbleibenden Reformen litten, die durch Arbeit ihren Lebensunterhalt verdienten und zur SPD-Klientel gehörten.

Im März 2003 hatte Schröder als damaliger Kanzler die Arbeitsmarkt- und Sozialreformen unter der Überschrift Agenda 2010 auf den Weg gebracht, die eine Antwort sein sollten auf die wirtschaftliche Schwäche des Landes. Dagegen hatte es vor allem in der SPD und unter ihren Stammwählern heftigen Protest gegeben. 2005 verlor sie die Wahl.

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