Enge Verbündete: Charlie Kirk (re.) mit Donald Trump. © AFP
Chicago – Es ist eine Generationenfrage: Auch in Deutschland kannten sehr viele Jugendliche und junge Erwachsene Charlie Kirk – während die meisten älteren, also Menschen jenseits der 30, noch nie von ihm gehört hatten. Der aus einem Vorort von Chicago stammende Kirk war ähnlich wie Trump eine Medienpersönlichkeit. Sein Studium schloss Kirk nie ab, stattdessen verbreitete er redegewandt rechte Thesen. Durch seine kämpferische Rhetorik wurde er schon als Jugendlicher Stammgast bei Trumps Haussender Fox News. 2016 stellte ihn Trumps ältester Sohn Donald Trump Jr. als persönlichen Assistenten ein.
Mit seinem Podcast „Charlie Kirk Show“ wurde er noch bekannter. Kirk scharte Millionen Anhänger um sich, die seine provokanten Thesen in Onlinemedien teilten. Dabei verbreitete er routiniert Behauptungen und Verschwörungstheorien von Trumps Maga-Bewegung. Auch vor Lügen und Fake News schreckte Kirk nicht zurück. So half er Trump, dessen Falschbehauptungen über die angeblich „gestohlene“ Präsidentschaftswahl von 2020 bei einem jungen Publikum populär zu machen und Zweifel an der Richtigkeit der Corona-Maßnahmen der Demokraten unter Joe Biden zu säen. Kirk verbreitete auch als einer der ersten die Falschbehauptung, Migranten aus dem Karibikstaat Haiti würden in einer Stadt im Bundesstaat Ohio die Katzen und Hunde der Einwohner stehlen und verspeisen – die später auch von Trump aufgegriffen wurde.
Vehikel für Kirks Überzeugungen war seine Organisation Turning Point USA (Wendepunkt USA), die er im Alter von nur 18 Jahren gründete. Damit warb der Uniabbrecher in Schulen und Hochschulen für neokonservative Thesen. Vor dem Sturm auf das Kapitol in Washington am 6. Januar 2021 brachte Turning Point vor allem junge Protestierende mit Bussen ins Regierungsviertel der US-Hauptstadt.