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Mord in USA: Falscher Jubel von links

von Redaktion

„Rechte Politik, blutige Patronen“

Im aufgeheizten politischen Klima diesseits und jenseits des Atlantiks ist die Ermordung des rechtskonservativen US-Aktivisten Charlie Kirk für viele kein Grund zur Trauer oder zumindest zum Innehalten. Manche empfinden stille Freude, aber nur wenige sind so dumm, darüber in öffentlichen Jubel auszubrechen – so wie die linke Jugend Hannover. „Blutige und rechte Politik führt zu blutigen Patronen“, heißt es da auf Instagram, und triumphierend: Ein „gezielter Schuss“ habe das „Ende seiner rechtsradikalen, menschenverachtenden und ausbeuterischen Politik besiegelt“.

Auch wenn sich Linken-Parteichefin Ines Schwerdtner von dieser Entgleisung distanzierte: Der Beitrag lässt tief blicken, wie in Teilen der Linkspartei gedacht wird, die trotz ihrer offen zur Schau getragenen Systemgegnerschaft hierzulande fälschlicherweise als Teil der politischen Mitte gilt und mit der, so eine oft erhobene mediale Forderung, die CDU im Osten gefälligst zu koalieren habe, um die AfD von der Macht fernzuhalten. In Wahrheit hat die Linke, nicht anders als die AfD, einen klar extremistischen Flügel, den man sich äußerst ungern in Regierungsverantwortung vorstellen will.

Weder in den USA noch in Deutschland fehlt es in diesen Tagen an Versuchen, die Bluttat von Utah zu relativieren. Auffällig wurde unter anderem auch ein enger Mitarbeiter von Linken-Fraktionschefin Heidi Reichinnek, der sich erkennbar amüsiert zeigte. Und der Berliner ZDF-Autor Mario Sixtus schrieb: „Wenn Faschisten sterben, jammern Demokraten nicht.“ Wer so denkt, steckt wie damals in Weimar die Demokratie in Brand. Gewalt führt zu Gegengewalt. Wer sie bejubelt, kann morgen selbst zum Opfer werden. Ganz links wie ganz rechts fühlen sich Täter zur Selbstjustiz ermutigt. Nicht hilfreich sind da auch Gerichtsurteile wie das des Amtsgerichts Berlin-Tiergarten. Als der Satiriker „El Hotzo“ nach dem Attentat auf Donald Trump schrieb, er „finde es fantastisch, wenn Faschisten sterben“, sah das Gericht darin keine Billigung einer Straftat.

Für echte Demokraten darf es nur eine Art der Reaktion auf diesen politischen Mord geben: Es war ein Anschlag aus dem Hinterhalt auf die Meinungsfreiheit. Dafür gibt es keine Rechtfertigung. Wer es doch tut, legt die Saat für einen Hass, der am Ende die Demokratie verschlingen kann. GEORG.ANASTASIADIS@OVB.NET

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