Die Panik nach der Entdeckung 1985 war groß. „Das Ozonloch – Lebensgefahr aus der Dose“, titelte der „Spiegel“. Eilig wurden Sonnenbrillen verteilt, Sonnenbaden untersagt und Horror-Geschichten über von UV-Strahlen erblindete Tiere machten die Runde.
Heutzutage ist es schwer vorstellbar, wie groß die Angst vor alltäglichen Gegenständen wie Kühlschränken und Haarspraydosen gewesen sein muss, als bekannt wurde, dass die darin enthaltene Chemikalie FCKW für das Loch in der Ozonschicht verantwortlich ist. Doch dafür gibt es heute, 40 Jahre später, Entwarnung: Das Ozonloch ist so klein wie schon lange nicht mehr. Und damit sinkt das Hautkrebs-Risiko stetig. Eine gute Nachricht!
Möglich wurde das nur, weil rechtzeitig wirksame Maßnahmen ergriffen worden sind. Es war damals eine Mischung aus erfolgreicher Forschungsarbeit und globaler Kraftanstrengung, die die Wende einleitete und über 99 Prozent der Ozonschicht-schädlichen Substanzen ersetzte. Erfahrungen, die auch bei den heutigen Herausforderungen des Klimawandels von Bedeutung sind. Für kluge und global sozialverträgliche Lösungen muss jetzt genügend in zukunftsgerichtete Forschung investiert werden. Dabei darf sich Deutschland – das laut neusten Zahlen an Innovationskraft verloren hat – nicht abhängen lassen. Und damals wie heute gilt: Panik ist kein guter Berater.LEONIE.HUDELMAIER@OVB.NET