Großbritannien und Kanada erkennen Palästina an

von Redaktion

London/Ottawa – Großbritannien, Kanada und Australien haben die Anerkennung eines palästinensischen Staates beschlossen. Ihren Schritt gaben die drei Regierungschefs Keir Starmer, Mark Carney und Anthony Albanese bewusst kurz vor Beginn der UN-Generaldebatte in New York bekannt. Es gehe darum, angesichts des Schreckens in Gaza „die Möglichkeit von Frieden und einer Zweistaatenlösung zu wahren“, sagte der britische Premier Starmer. Frankreich, Belgien und Portugal wollen heute nachziehen.

Die Entscheidung löste scharfe und lagerübergreifende Kritik in Israel aus. Oppositionsführer Jair Lapid sprach von einer „diplomatischen Katastrophe“. Es sei ein „schlechter Schritt und eine Belohnung für den Terror“, erklärte er und warf zugleich Israels Regierung eine Mitschuld vor. Auch Geisel-Angehörige kritisierten den Schritt. Eine Anerkennung Palästinas könne erst nach der Freilassung der Geiseln erfolgen – das sei eine „moralische und humanitäre Pflicht“, hieß es in einer Mitteilung. Israels rechtsextremer Polizeiminister Itamar Ben-Gvir forderte als Reaktion eine sofortige Annexion des Westjordanlands. Premier Benjamin Netanjahu kündigte als Reaktion einen Ausbau jüdischer Siedlungen im Westjordanland an und bekräftigte, einen Palästinenser-Staat werde es nicht geben.

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