Belgrad – Serbien hat am Samstag in der Hauptstadt Belgrad eine umstrittene Militärparade abgehalten. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums nahmen mehr als 10 000 Soldaten an dem Marsch teil, der von 600 Fahrzeugen und 70 Flugzeugen begleitet wurde. Kritiker sprachen von einer „Machtdemonstration“ durch Präsident Aleksandar Vucic, der sich seit Monaten mit Massenprotesten konfrontiert sieht.
Bereits im Vorfeld hatten Militärvertreter Kritik zurückgewiesen, wonach die Parade unter dem Motto „Kraft der Einheit“ der Einschüchterung diene. Auch ein außenpolitisches Signal an die Nachbarstaaten sei nicht beabsichtigt, hieß es. Serbien hat nach den Jugoslawienkriegen der 1990er Jahre ein angespanntes Verhältnis zu anderen Nachfolgestaaten wie Kroatien und Bosnien-Herzegowina. Die Militärparade, an der auch Staatschef Vucic teilnahm, fand laut offiziellen Angaben anlässlich des „Tages der serbischen Einheit, Freiheit und der Nationalflagge“ statt. Seit November kommt es immer wieder zu landesweiten Studentenprotesten.