Georg Bätzing ist Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. © Arnold/dpa
Fulda – Die katholischen Bischöfe in Deutschland wollen an ihrem Kurs im Umgang mit homosexuellen Paaren festhalten. Es gebe keinen Grund, die Handreichung „Segen gibt der Liebe Kraft“ zurückzunehmen, betonte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, am Montag in Fulda. Das Papier versteht sich als Orientierungshilfe zu Segnungen unter anderem von gleichgeschlechtlichn Paaren. Es sei in enger Abstimmung mit der vatikanischen Behörde für die Glaubenslehre erarbeitet worden, so der Bischof von Limburg
In der vergangenen Woche hatte Papst Leo XIV. sich gegen eine Änderung der kirchlichen Sexuallehre und gegen kirchliche Segensfeiern für Homosexuelle ausgesprochen. In einem Interview des US-Portals Crux sagte der Papst, er wolle wie sein Vorgänger Franziskus jeden Menschen unabhängig von seiner Identität willkommen heißen.
Die in manchen Ländern „in Nordeuropa veröffentlichten Segensrituale für ‚Menschen, die einander lieben‘“ verstießen jedoch „eindeutig gegen das von Papst Franziskus genehmigte Dokument ‚Fiducia supplicans‘“, so Leo XIV. weiter. In diesem Dokument hatte der Vatikan Ende 2023 die Segnung von Menschen in homosexuellen Partnerschaften erstmals überhaupt erlaubt. Zugleich betont das Dokument, dass es sich dabei nicht um feierliche Segnungen wie bei einer Ehe von Mann und Frau handeln dürfe.
Bätzing: Leo keine Kopie von Franziskus
Der neue Papst sei keine Kopie seines Vorgängers Franziskus, sagte Bätzing. Er gehe davon aus, dass die Gespräche über die Zukunft der Kirche in ähnlicher Weise wie unter Franziskus fortgesetzt werden könnten. Leo XIV. hege eine große Sympathie für Deutschland, fügte der Bischofskonferenz-Vorsitzende hinzu. Und unter deutschen Katholiken sei das Interesse an dem neuen Papst groß. „Wir sind sehr, sehr dankbar dafür, das Papst Leo die Verantwortung für die Weltkirche übernommen hat.“
Bätzing äußerte sich zum Auftakt der Herbstvollversammlung der deutschen Bischöfe. Das Treffen findet traditionell in Fulda statt. 58 Bischöfe nehmen diesmal daran teil.