Sieht so der Neuanfang aus? An der Seite der designierten neuen DB-Chefin Evelyn Palla saß am Montag der Mann, der es bei Schiene und Bahnhöfen richten soll: Dirk Rompf, so der Name, symbolisiert aber eher die Vergangenheit. Jemand, der unter Andreas Scheuer und Ronald Pofalla Karriere gemacht hat, ist die falsche Wahl für den Chefposten bei der DB InfraGo, der bei der Sanierung der Bahn eine Schlüsselrolle zukommt. Man kann den Groll der Gewerkschaft verstehen.
Verkehrsminister Schnieder hat sich bei der Personalsuche verkalkuliert. Jetzt kann es sein, dass zusammen mit Rompf sogar die sympathische DB-Chefin stürzt, noch ehe sie begonnen hat. Das wäre eine Katastrophe für Schnieder und ein Ärgernis für die Bahnkunden. Schnieder verpasste leider ein klares Bekenntnis, den Fahrplan nicht weiter auszudünnen. Ein Fehler.
Ansonsten aber geht seine Reform in die richtige Richtung. So hat der Minister erkannt, dass man neben der langfristigen Sanierung von Bahnstrecken auch kurzfristig etwas für die Fahrgäste tun muss – und seien es auch nur saubere Zugtoiletten und besetzte DB-Bordbistros. Moderate Fahrpreise wären freilich auch wünschenswert. Immerhin wird der DB-Konzern verschlankt. Durch die Masse an Chefposten im Berliner DB-Konzern ist nichts besser, vieles schlechter geworden. Gut, dass das jetzt auch personelle Konsequenzen hat.