Ein Grundrecht bleibt in Gefahr

von Redaktion

Jimmy Kimmel darf weitermachen

Jimmy Kimmel ist wieder da – allgemeines Aufatmen! So weit ist es schon gekommen (in den USA!), dass die Rückkehr eines vor ein paar Tagen geschassten Comedians ins Fernsehen als Sieg der Meinungsfreiheit gefeiert wird. Die Causa Kimmel zeigt exemplarisch, wie schnell ein Grundrecht geschleift werden kann. Und man darf vermuten, dass der Late-Night-Talker, seinen triumphierenden Worten zum Trotz, künftig mit der Schere im Kopf kämpfen muss. Bloß nicht zu sehr anecken!

Gewiss – es ist keine gute Idee, einen mutmaßlich politischen Mord zum Thema einer Unterhaltungssendung zu machen. Das kann nur schiefgehen. Kritik an politischen Akteuren jeglicher Couleur, auch mit satirischen Mitteln, muss in einer Demokratie jedoch ohne Wenn und Aber möglich sein. Wenn ein Regent wie der offensichtlich völlig humorlose US-Präsident unverhohlen Sendern und deren Protagonisten droht, wenn er Medien, die ihm nicht nur zujubeln, mit absurden Klagen überzieht, dann ist das ein Alarmsignal.

Dieses Signal sollten auch die hören, die auf eine – durchaus kritikwürdige – (interne!) Personalentscheidung eines deutschen Senders mit der Forderung reagieren, dann eben dessen Finanzen einzufrieren, wie es CDU-General Carsten Linnemann getan hat. Das spielt am Ende einzig und allein denen in die Hände, die die Öffentlich-Rechtlichen in Deutschland am liebsten sofort zusperren würden. Und das wäre erst der Anfang. RUDOLF.OGIERMANN@OVB.NET

Artikel 11 von 11