Wien – Mehr als drei Monate nach dem blutigen Amoklauf an einer Schule in Graz hat das österreichische Parlament am Mittwoch ein schärferes Waffengesetz beschlossen. Der Gesetzentwurf sieht unter anderem ein höheres Mindestalter für den Besitz von Schusswaffen vor. Bei Waffen der Kategorie von Pistolen und Revolvern wird es von 21 auf 25 Jahre und bei Flinten und Büchsen von 18 auf 21 Jahre erhöht.
Durch längere Fristen sollen sogenannte „Impulskäufe“ verhindert werden. So wird es künftig nicht mehr drei Tage, sondern einen Monat dauern, bis die Waffe nach dem Kauf tatsächlich ausgehändigt wird. Der Datenaustausch zwischen den Behörden soll gesteigert werden. Die neuen Regeln greifen schrittweise. Jäger und Sportschützen sollen aber in vielen Punkten ausgenommen bleiben. Als einzige Fraktion stimmte die FPÖ gegen die Gesetzespläne aus dem ÖVP-geführten Innenministerium; Sicherheit könne nicht durch Misstrauen gegenüber den eigenen Bürgern entstehen.
Ein 21-Jähriger hatte im Juni an seiner früheren Schule in Graz zehn Menschen erschossen. Der Angreifer nahm sich anschließend das Leben. Nach Angaben der Polizei setzte er bei der Tat zwei Schusswaffen ein, die er rechtmäßig besaß.