Kopenhagen – Die dänische Regierung spricht nach erneuten Drohnensichtungen an mehreren Flughäfen von einem „hybriden Angriff“. Alles deute darauf hin, dass ein professioneller Akteur dahinterstecke, sagte Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen. Es handele sich um alles andere als einen Zufall, dass die Vorfälle fast simultan geschehen. Russland dementierte in einer Mitteilung der Botschaft an die Zeitung „Jyllands-Posten“, etwas mit dem Drohneneinsatz zu tun zu haben.
Nur zwei Tage nach dem umfassenden Drohnenalarm am Flughafen Kopenhagen waren am späten Mittwoch bis in die Nacht weitere Drohnen über einer Reihe von Airports in Dänemark gesichtet worden. Am Flughafen Aalborg musste vorübergehend der Luftraum gesperrt werden. Auch in der Hafenstadt Esbjerg und in Sønderborg nahe der deutschen Grenze wurden Drohnen beobachtet, ebenso am Militärflugplatz Skrydstrup.
In Deutschland sprach Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) von einer neuen Realität, „mit der wir umgehen“. Drohneneinsätze gehörten zur Strategie Wladimir Putins, ohne „dass wir es in dem Fall konkret sagen könnten. Wir sind nicht im Krieg, aber wir sind auch nicht mehr im kompletten Frieden.“
Auch Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) warnte, die Bedrohung durch Drohnen sei „hoch“ und im Einzelfall auch „konkret“. Er verwies auf die geplante Neuregelung des Luftsicherheitsgesetzes und kündigte mehr finanzielle Mittel zur Drohnenabwehr an.