Orbán feuert gegen Ukraine

von Redaktion

„Kein souveränes Land“ – Ungarn tut Drohnen-Sichtung ab

Budapest – Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán hat der Ukraine die staatliche Souveränität abgesprochen. „Die Ukraine ist kein unabhängiges Land, die Ukraine ist kein souveränes Land“, sagte der Rechtspopulist in einem Interview, das sich an Anhänger seiner Partei richtet. „Wir finanzieren die Ukraine, der Westen finanziert sie, wir (der Westen) geben ihr die Waffen.“

Orbán reagierte damit auf die Vorwürfe Kiews vom letzten Wochenende, wonach aus Ungarn kommende Drohnen in den ukrainischen Luftraum eingedrungen seien. Budapest bestritt, derartige Flugkörper auf den Weg gebracht zu haben. Am Montag dann tat Orbán die Sichtung mutmaßlicher ungarischer Drohnen als nebensächlich ab. „Ob zwei, drei oder vier ungarische Drohnen die Grenze überquert haben oder nicht, ist nicht das Thema“, sagte er. Die Ukraine solle sich lieber auf die russischen Drohnen an seiner östlichen Grenze konzentrieren.

Er glaube seinem Verteidigungsminister Kristof Szalay-Bobrovniczky, der die Vorwürfe Kiews zurückgewiesen hat, erklärte Orbán und fügte hinzu: „Sagen wir, sie wären ein paar Meter in das Land geflogen: Und jetzt?“ Die Ukraine sei kein unabhängiges Land und solle sich auch nicht verhalten, als sei sie ein souveräner Staat, lautete seine Gleichung. „Die Ukraine hat im Krieg mit den Russen ein Fünftel ihres Territoriums verloren, das haben ihr die Russen weggenommen. Damit ist es mit der Souveränität vorbei.“

Die Beziehungen zwischen Budapest und Kiew befinden sich seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine vor mehr als dreieinhalb Jahren an einem Tiefpunkt. Orbáns Regierung pflegt gute Beziehungen zum Kreml und hat mehrfach versucht, EU-Sanktionen gegen Russland zu verhindern.

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