Es gibt endlich mal gute Nachrichten aus der Wirtschaft. Nach Jahren der Stagnation kehrt Deutschland 2026 auf einen Wachstumspfad zurück. So viel ist von der Herbstschätzung der Regierung, die diese Woche vorgestellt wird, schon durchgesickert.
Einen Makel hat die Aussicht auf ein kleines, aber merkliches Wachstum; Es sind vor allem die vielen Milliarden aus den Sondervermögen, die für Aufträge an Bauwirtschaft oder Rüstungsindustrie sorgen. Aus eigener Kraft kommt die Wirtschaft nicht auf die Beine. Vielleicht steht dieses staatliche Konjunkturprogramm irgendwann rückblickend für einen Neuanfang, der eine Aufbruchstimmung auslöste. So hätte es Bundeskanzler Friedrich Merz gerne. Sicher aber ist das nicht.
Denn grundsätzliche Probleme lassen sich nicht über Nacht beseitigen. Das wird diese Woche der Autogipfel im Kanzleramt zeigen. Die wichtigste Branche steckt in der Krise. Hersteller aus anderen Ländern haben aufgeholt oder überholt. In den wichtigsten Märkten wie China oder den USA läuft das Geschäft nicht rund. Mit einem massiven Lobbying will die Autoindustrie zumindest Regulierungen so verändern, dass die Krise abgemildert wird. Der Stellenabbau aber ist ein Warnsignal.
Nicht mehr wettbewerbsfähige Branchen lassen sich eine Weile am Leben erhalten. Doch Unterhaltungselektronik oder Textilproduktion zeigen, dass dies nicht auf Dauer funktioniert. Es braucht einen Neuanfang, der auf Zukunftstechnologien setzt. Daran fehlt es.