Die Geisel-Familien hoffen auf einen Durchbruch. © dpa
Scharm El-Scheich – Unter dem Druck von US-Präsident Donald Trump haben im ägyptischen Scharm El-Scheich Gespräche über seinen Friedensplan für den Gazastreifen begonnen. Eine Delegation um Chalil al-Haja, den höchsten Vertreter der Hamas im Ausland, traf sich am Montag mit Vermittlern aus Katar und Ägypten, wie es aus Verhandlungskreisen hieß.
Seit einigen Tagen drückt Trump bei den Verhandlungen aufs Tempo. „Sonst wird es zu massivem Blutvergießen kommen – etwas das niemand sehen möchte!“, drohte er regelrecht in den Sozialen Medien. Auch Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu betonte, sein Land und die USA seien entschlossen, die Verhandlungen auf wenige Tage zu beschränken.
Die Hoffnung ist nun, dass Israel und die Hamas sich auf eine Freilassung der verbliebenen 48 Geiseln einigen – im Gegenzug für eine Waffenruhe und die Entlassung hunderter Palästinenser aus der Haft. Weil Fragen etwa zur Entwaffnung der Hamas und einem Truppenrückzug Israels aus Gaza umstritten sind, wird sich erst zeigen, ob diese Verhandlungsrunde eine Wende bringt.
Das Rote Kreuz bot an, im Fall einer Einigung, wie bei vorigen Freilassungen von Geiseln aus dem Kampfgebiet, zu unterstützen. Die Teams stünden als „humanitäre Mittler“ bereit, um die Geiseln und Gefangenen zurück zu ihren Familien zu bringen, teilte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) mit. Neben al-Haja traf auch der US-Sondergesandte Steve Witkoff ein, ebenso wie die israelische Delegation um Minister Ron Dermer. Israel und die Hamas werden nicht direkt miteinander verhandeln.
Deutschland stehe „in engem Kontakt mit den Vermittlern in Kairo und Doha“, kündigt Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) an. Wadephul ist gerade nach Kuwait gereist. „Wenn ein deutscher Beitrag hilfreich ist, werde ich diese Reise fortsetzen.“ Gegenüber der „Bild“ sagte er, hoffe, „dass wir eine erste Einigung, das heißt Waffenstillstand, Freilassung der Geiseln und humanitäre Hilfe für den Gaza-Streifen, innerhalb der nächsten Woche erreichen können.“